Die Lokale Aktionsgruppe SachsenKreuz+ e.V. hat die Teilnehmer des Wettbewerbes BauWeise 2022 nach Auerswalde in das Kontakt-Jugend- und Gemeindezentrum der Landeskirchlichen Gemeinschaft zur Preisverleihung eingeladen. Herr Ronald Kunze, Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe SachsenKreuz+ und Bürgermeister der Stadt Hartha, sowie Herr Andreas Graf, Vorstandsmitglied der Lokalen Aktionsgruppe SachsenKreuz+ e.V. und Bürgermeister der Gemeinde Lichtenau, haben die ca. 50 Gäste begrüßt. Erst am 1. März 2023 wurde die LEADER-Entwicklungsstrategie der Lokalen Aktionsgruppe für die Förderperiode 2023-2027 ausgewählt und genehmigt, so dass die LEADER-Förderung mit deutlich weniger Geld als in der Vergangenheit in der Region weitergehen wird.
Von den mehr als 20 Teilnehmern an dem Wettbewerb „BauWeise“ wurden 20 Beiträge ausgezeichnet. Insgesamt stand ein Preisgeld von 50.000 € zur Verfügung. Vom 1. Oktober 2022 bis 31. Dezember 2022 konnten Beiträge eingereicht werden, diese wurden von einer sechsköpfigen Jury am 31. Januar 2023 bewertet. Ihr lag ein weites Spektrum von Wettbewerbsbeiträgen vor. Dieses reichte von der Idee zur Optimierung der Nutzung von einer Wärmepumpe, dem Neubau von Holzhäuern, der Sanierung denkmalgestützter Wohnstallhäuser, bis Ziegelbauten, vom Wohnhaus für eine bis fünf Wohneinheiten, mit/und Ferienwohnung, Veranstaltungsräume und auch gewerblich genutzte Räume. Das älteste Gebäude, ein Torhaus, stammte aus dem 17. Jahrhundert. Doch all diese Beiträge haben eines gemeinsam: Sie beschäftigten sich mit dem nachhaltigen Bauen z. B. mit der Verwendung nachhaltiger Baustoffe wie Lehm und Holz, aber auch Kalkfarben. Zusätzlich wurde aber auch das Recycling von Baustoffen und Bauelementen wie Holz, Fenster und Türen, Porphyr, Lehm, aber auch Ziegeln bewertet. In die Betrachtung floss auch die Wärmedämmung ein, war diese aus Holzfaser, Hanf, Glasschotter oder wurden andere Dämmstoffe verwendet. Generell war Energieeffizienz ein weiterer Aspekt, der betrachtet wurde. Photovoltaik, Solarthermie, Heizungen mit Pellets, Holzschnipseln, Scheitholz z. T. aus eigenen Wäldern, Wärmepumpen oder die Nutzung eines Erdkellers und Speisekammer zur natürlichen Kühlung und Lagerung von Lebensmitteln wirkten sich positiv aus. Aber auch eigene biologische Kleinkläranlagen und Pflanzenkläranlagen und noch vieles mehr waren Merkmale des nachhaltigen Bauens. Zusätzlich wiesen viele Teilnehmer auf Streuobstwiesen und Bauerngärten zur Eigenversorgung und Feldhecken hin.
Es gab für die preiswürdigen Wettbewerbsbeiträge drei Preisklassen. Sieben Preisträger aus den Ortsteilen von Döbeln, Mittweida, Hartha und Waldheim wurden in die dritte Preiskategorie zugeordnet. Sie erhielten ein Preisgeld von 500 €. In die zweite Preisklasse mit einem Preisgeld von 2.100 € konnten drei Preisträger aus den Ortsteilen von Waldheim, Mittweida und Hartha eingeordnet werden. Viele Wettbewerbsbeiträge betrafen denkmalgeschützte Wohnstallhäuser/Wohnhäuser auf Mehrseithöfen. Vorgestellt wurden die Bauvorhaben der Preisklasse 1, die ein Preisgeld von 4.000 € auf der Preisverleihung von der Regionalmanagerin Dr. Kerstin Fiedler erhielten, die durch das gesamte Programm geführt hat. Aus der Stadt Leisnig wurde ein historischer Dreiseithof mit Bauerngarten aus dem Ortsteil Meinitz und ein Vorwerk von einem Gutshaus aus Paudritzsch ausgezeichnet. Ein weiteres Vorhaben mit dem Titel „Bauen mit Holz und Leichtlehmziegel zum Erhalt eines alten Gebäudekomplexes“ liegt in der großen Kreisstadt Döbeln im Ortsteil Ziegra. Aus dem Ortsteil Arras der Stadt Geringswalde wurde die Modernisierung des Wohnstallhauses ausgezeichnet. Zwei Vorhaben der Preisklasse 1 liegen in der Stadt Waldheim, ein ökologisch sanierter Mehrseithof in Massanei und der Ausbau des Torhauses eines Vierseithofes von 1682 im Ortsteil Reinsdorf. Die weiteren Vorhaben der Preisklasse 1 befinden sich alle in den Ortsteilen der Stadt Hartha. Hierzu gehört auch ein ehemaliges Pfarrhaus in Wendishain, in dem sich eine Außenstelle des Standesamtes der Stadt Hartha befindet, die Produktionsstätte der Tischlerei Leger im Ortsteil Langenau, ein denkmalgeschütztes Wohnstallhaus in Gersdorf und ein Wohnstallhaus in Nauhain, in dem auch Ferienwohnungen entstehen und in Zukunft Urlaub auf dem Bauernhof möglich ist.
Nach der Auszeichnung der Preisträger nutzten die Gäste den Imbiss zum Austausch. Während einige Teilnehmer ihre Bauprojekte schon abgeschlossen hatten, waren andere noch in der Planung bzw. in der Umsetzung.
Man hörte häufiger die Aussage, dass man nicht damit gerechnet hat, dass so viele junge Menschen in der Region leben wollen. Denn bei vielen Teilnehmern handelte es sich um junge Familien. Aber nicht nur die Jury, auch die Wettbewerbsteilnehmer waren über die vielen, tollen (nachhaltigen) Bauvorhaben in dem LEADER-Gebiet überrascht. Es werden in der Region nicht nur neue Einfamilienhäuser gebaut, sondern auch alte denkmalgeschützte Mehrseithöfe von jungen Familien erhalten. Häufig bewohnen auch mehrere Generationen solche Höfe.